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    Bevern

    NS-Zwangsarbeit

     

    In der Samtgemeinde Bevern waren west- und osteuropäische Zwangsarbeiter entsprechend der wirtschaftlichen Struktur überwiegend in der Landwirtschaft beschäftigt. In der folgenden Auflistung können nur die größeren Lager genannt werden.

    Landwirtschaft und Forst

    So befand sich seit 1941 ein Kriegsgefangenenlager im Saal der Gastwirtschaft Uhden in der Holzmindener Straße, Bevern. Die dort untergebrachten rund 20 Flamen wurden im Frühjahr 1943 von französischen Gefangenen abgelöst. Bereits kurz nach Kriegsbeginn war hinter der Gaststätte ein polnisches Gefangenenlager errichtet worden, dessen Insassen 1940 in den Zivilarbeiterstatus überführt wurden. Darüber hinaus mussten laut Aussagen in den Saisonmonaten April und Mai 12 Russen in einem landwirtschaftlichen Betrieb auf der Darre, Raiffeisenstraße, arbeiten. Für diese Zeit lebten sie vor Ort, kamen aber vermutlich jeweils aus dem Gemeinschaftslager in Holzminden. Ein weiterer ‚Arbeitgeber’ war die Domäne Forst. Die ausländischen Arbeiter wurden im dortigen Alten Amtshaus an der Weser einquartiert; anfänglich handelte es sich um neun Polen, die 1942 von sechs Flamen und 1944 von sechs Russen abgelöst wurden. Ebenfalls im Jahr 1942 wurde der Domäne ein 14 Jahre alter polnischer Junge als Vieharbeiter zugewiesen. Die Domäne Amelungsborn verfügte ebenfalls über ein eigenes Lager für polnische Arbeiter; sie waren im alten Krug an der heutigen Bundesstraße untergebracht, aber auch im Dachgeschoss des Schweinestalls sowie in einem Gebäude hinter der Klosterkirche.

    Die Kriegsgefangenen eines Lagers neben der alten Schule in Negenborn mussten auf Höfen im Ort, aber auch auf dem Klostergut Amelungsborn, in Golmbach sowie in Arholzen (Stadtoldendorf) arbeiten; seltener auch in lokalen Handwerksbetrieben. Nacheinander waren im Lager untergebracht: mehrere Polen, ab 1940 rund 30 Belgier sowie später französische Gefangene. Zwischen letzteren und der Bevölkerung soll es in der wenigen Freizeit ein reger Kontakt bestanden haben. In Lütgenade lebten und arbeiteten insgesamt 12 osteuropäische Arbeiter, hauptsächlich Polen. Sie waren direkt beim jeweiligen ‚Arbeitgeber’ untergebracht. Bei Ernteeinsätzen halfen außerdem Ukrainerinnern der Fa. Kübler (Stadtoldendorf).

    Über ein kleines Lager lettischer Frauen und Kinder in einer Turnhalle hinter dem Beverner Schloss sind keine näheren Angaben bekannt.

    Industrie und Handwerk

    Einziger ‚Arbeitgeber’ auf dem industriellen Sektor war die zwischen Forst und Warbsen an der heutigen L 584 gelegene Maschinenfabrik und Gießerei Fa. Müller KG, in jenen Jahren ein Wehrmachtsbetrieb. Seit 1941 arbeiteten dort zwei französische Zivilarbeiter, untergebracht waren sie in der benachbarten Weißen Mühle bei Lütgenade. Die Bedingungen für sie scheinen verhältnismäßig annehmbar gewesen zu sein, die ihnen gewährten Heimaturlaube nutzten sie nicht zur Flucht. 1943/44 kamen sieben Frauen und Männer aus der Ukraine und Russland hinzu, die in einem Haus auf dem Fabrikgelände lebten. An den Wochenenden verdienten sich die ausländischen ArbeiterInnen durch Hilfsarbeiten auf den umliegenden Bauernhöfen Essen hinzu, was andererseits auf eine unzureichende Ernährungssituation hinweist. Die „Ostarbeiter“ wurden vor Einmarsch der Amerikaner mit unbekanntem Ziel fortgebracht.

     

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