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    Bodenwerder

    Erinnern vor Ort

     

  • Auf dem jüdischen Friedhof in Bodenwerder, Am Mühlentor, wurde 2005 eine Gedenktafel angebracht. Die Anbringung wurde vom Landesverband der jüdischen Gemeinden Niedersachsens organisiert, finanziert wurde die Tafel von einem ehem. Bürger Bodenwerders.

      "Zur Geschichte des jüdischen Friedhofes in Bodenwerder

      Der außerhalb der alten Stadt vor dem Mühlentore liegende Friedhof wird zum ersten Mal im Jahre / 1677 erwähnt. Es handelt sich um den ältesten jüdischen Friedhof in der Umgebung. / Das jüdische Leben in Bodenwerder ist sehr alt. Die ersten jüdischen Männer und Frauen sind in / dieser Stadt bereits im Jahre 1392 nachgewiesen. In der Blütezeit des jüdischen Lebens in der Stadt / gegen Ende des 19. Jahrhunderts lebten hier 10 jüdische Familien (mit Namen Scharlach, Jacobsen, / Lindner, Katzenstein, Bachrach, Philippson und Blumenthal u.a.)
      In der NS-Zeit hat es auf diesem Friedhof in den Jahren 1933 bis 1937 noch vier Beerdigungen / gegeben. Während der Bestattungen kam es zu schlimmen Störungen durch SA-Männer aus / Bodenwerder und Umgebung. Auch wurde den Angehörigen die Benutzung des Totenwagens verweigert.
      Zahlreiche in Bodenwerder geborene Juden wurden aus verschiedenen Städten des Deutschen Reiches / deportiert und ermordet. Es handelt sich um Adolf, Friedrich und Rudolf Bachrach, Johanna und Louis / Ballin, Walter Katzenstein und Klara Kühn, geb. Katzenstein, Louis Lindner und David Philippson. / Im Jahre 1944 wurde Margarete Pieper, geb. Frank, aus Kirchbrak in das KZ Ravensbrück verschleppt. / Ihr Todestag ist der 17. April 1945. 
      Das Grundstück des Friedhofes verpachtete die Stadt Bodenwerder im Jahre 1942 eigenmächtig an die / benachbarte Oberweserwerft. Alle Grabsteine wurden abgeräumt und das Grundstück von der Werft / als Lagerfläche genutzt.
      Nach dem Krieg wurde ein Teil des Geländes wieder als Friedhof hergerichtet. Von den zahlreichen / früher vorhandenen Grabsteinen fanden sich nur die beiden Steine der Eheleute Frank aus Kirchbrak / wieder. Der andere Teil des Geländes wurde bis 1985 weiter von der Werft genutzt.
      Das Gelände des Friedhofes erstreckte sich früher weiter in Richtung Weser. Von seiner ursprünglichen / Fläche in der Größe von 339 qm sind noch 194 qm geblieben. Der Friedhof ist heute der einzige / Zeuge der einst bedeutenden jüdischen Gemeinde der Stadt Bodenwerder."

       

  • In den 1960er Jahren wurde vom Landesverband der jüdischen Gemeinden Niedersachsens ein Gedenkstein mit deutscher und hebräischer Inschrift dem ehemaligen jüdischen Friedhof in Kemnade, Unter der Piese, errichtet. Grabsteine sind nicht mehr vorhanden.
  •  

    "Wäre doch mein Kopf ein Gewässer
    und meine Augen ein Tränenquell,
    dass ich beweinen könnte Tag und Nacht
    die Erschlagenen der Töchter
    meines Volkes.
    Jeremias 8,23
    Zur Erinnerung an die hier zur Ruhe
    gebetteten Mitglieder der
    jüdischen Gemeinde
    in Kemnade-Bodenwerder
    Den Lebenden zur Mahnung."

 

  • Fünf sowjetische ZwangsarbeiterInnen und ein polnischer Säugling, sind auf dem Bodenwerder Waldfriedhof ("Ausländerfriedhof"), Junkergrund, bestattet. Vier anfangs ebenfalls dort bestattete Italiener waren in den 1950er Jahren in ihre Heimat überführt worden.

     

  • Eine Gedenktafel wurde auch an der Stadtkirche St. Nikolai in Bodenwerder, Corvinusweg/Münchhausenstraße angebracht. Sie ist allerdings – aufgrund der Person, der sie gewidmet ist – umstritten. Wilhelm Gräfer, nationalsozialistischer Bürgermeister der Stadt Lemgo, wurde von der SS nach Bodenwerder verschleppt und dort gehängt, da er Lemgo den Amerikanern kampflos hatte übergeben wollen.
  • "Bürgermeister
    Wilhelm Gräfer
    Lemgo
    8. Oktober 1885 – 5. April 1945
    wurde an dieser Stelle unschuldig
    hingerichtet
    Er opferte sein Leben für unsere Stadt
            Alte Hansestadt Lemgo."

     

  • Ein Gedenkstein – gesetzt vom Landesverband der jüdischen Gemeinden Niedersachsens – befindet sich seit den 1960er Jahren auf dem jüdischen Friedhof in Halle, kurz hinter dem Ortsausgang Richtung Dohnsen. Grabsteine sind nicht mehr vorhanden.

 

    "Den hier Beigesetzten
    zur Ehre und Erinnerung.
    Den Lebenden
    zur Mahnung.
    [HEBRÄISCHER TEXT]
    „Darob weine ich.
    Mein Auge. Ach meine Auge
    strömt Tränen herab.“"

     

  • Auf dem Friedhof in Dohnsen, von Halle kommend kurz vor dem Ortseingangsschild gelegen, wurden drei niederländische Häftlinge des Zuchthauses Hameln begraben, die auf dem Evakuierungsmarsch von dort nach Holzen bei Wegensen erschossen worden bzw. an Entkräftung gestorben waren. Zwei von ihnen wurden 1946 nach Holland überführt. Ein Grabstein kennzeichnet das verbliebene Grab.
  •  

    "Hier ruht ein
    unbekannter
    Ausländer"

     

    Initiativen und AnsprechpartnerInnen

    Heimat- und Geschichtsverein Holzminden
    Der Heimat- und Geschichtsverein für Landkreis und Stadt Holzminden e.V. (HGV) wurde 1983 gegründet, um das Interesse für die Heimat- und Naturkunde sowie für die regionale Geschichte auf breiter Grundlage zu wecken und ihre wissenschaftliche Erforschung zu unterstützen. Seine Arbeitsgruppe „Spurensuche und Spurensicherung Drittes Reich im Landkreis Holzminden“ befasst sich seit 1987 mit den Vorgänge zur sogenannten Machtübernahme, der Verfolgung aus rassischen, religiösen und politischen Gründen, der Zwangsarbeit sowie dem Zweite Weltkrieg. Seit dem Rücktritt ihres Vorsitzenden Detlef Creydt zum Jahr 2010 ruht die Arbeitsgruppe. 
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    Klaus Kieckbusch
    Der Holzmindener Historiker Kieckbusch engagiert sich und forscht seit vielen Jahren zum Themenbereich Jüdische Geschichte und Verfolgung in Holzminden sowie dem südlichen Landkreis Holzminden, insbesondere an der Geschichte dörflicher Gemeinden oder jüdischer Einzelfamilien.
    » mehr Infos

    Bernhard Gelderblom
    Bernhard Gelderblom beschäftigt sich seit den 1980er Jahren mit der jüdischen Geschichte in der Region Hameln und dem Weserbergland, das sich auch in den nördlichen Landkreis Holzminden erstreckt. Später kamen als weitere Themen hinzu das Reichserntedankfest auf dem Bückeberg, NS-Zwangsarbeit und Zuchthaus in Hameln sowie das Außenlager in Holzen bei Eschershausen. Gelderbloms Interesse gilt zudem der NS-Nachgeschichte in Hameln.
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    Detlef Creydt
    Detlef Creydt beschäftigt sich seit vielen Jahren mit regionalgeschichtlichen Themen. Er war Gründungsmitglied des Heimat- und Geschichtsvereins Holzminden e.V. und bis 1990 dessen 1. Vorsitzender. Er gründete die AG "Spurensuche und Spurensicherung Drittes Reich im Landkreis Holzminden“ (1987 – 2010) und forschte intensiv zur NS-Zwangsarbeit im Landkreis Holzminden.
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