Enthüllung der Gedenkstele zum sogenannten „Judenhaus“
06.11.2016 14:00 Uhr
Weender Landstraße 26, Göttingen
Im Nachgang zur Gedenkstunde 2016 hat die studentische Gruppe das Thema weiter vertieft und gemeinsam mit unserem Mitglied Prof. Dr. D. Schumann eine Gedenkstele erarbeitet. Parallel dazu wurde eine Dokumentation vorbereitet, die ab sofort erhältlich ist: Verdrängt - Verfolgt – Vergessen. Das „Judenhaus“ Weender Landstraße 26 und seine BewohnerInnen (Schriften der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Heft 6)
Veranstaltung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V.
Gedenken anlässlich des 75. Jahrestags der Ermordung von Walter Krämer und Karl Peix
06.11.2016 14:30 Uhr
Friedhof Goslar-Hahndorf, anschließend Gang zur Sandgrube Försterberg
Als Widerständler und KPD-Abgeordnete im Provinziallandtag Hannover wurden Krämer und Peix 1933 verhaftet. Im KZ Buchenwald trafen sich die beiden wieder und gehörten zur Widerstandszelle im Krankenbau, die für etliche KZ-Häftlinge die Überlebenschance verbesserte. Das Wissen sowohl um die Korruption im Lager als auch und vor allem die Syphilis-Erkrankung des Lagerführers Koch ließ die beiden zu unliebsamen Zeugen werden. Auf Befehl Kochs wurden sie ins KZ-Außenkommando Goslar geschickt und dort am 6. November 1941 ermordet. Karl Peix wurde auf dem Gelände des Fliegerhorstes Goslar erschossen, Krämer in der Sandgrube Hahndorf am Försterberg (heute Tennisanlage). Ihre Leichen wurden im Krematorium des KZ Buchenwald verbrannt.
Auch der am 20.10.1944 im Außenlager Goslar des KZ Neuengamme verstorbene dänische Arzt Henry Jens SØrensen wird in das Gedenken eingeschlossen.
Treffpunkt: Rathaus Hann. Münden, Eingang Lotzestraße
Die Stadtführerinnen Marie Anne Langefeld und Martina Pakusch laden zu einer besonderen Stadtführung auf den Spuren jüdischer Geschichte in Hann. Münden ein. „Verwehte Spuren“ lautet der Titel.
Max. 30 Personen, Kosten: 4,50 Euro/Person.
In diesem Jahr wird besonders an die Familie Haas erinnert, die in der Langen Straße wohnte und für die bereits Stolpersteine verlegt werden konnten. Diese Dransfelder Juden flohen bereits 1933 vor den Nazis nach Holland. Mit der Besetzung durch die Deutschen mussten sie sich dort verstecken bis sie schließlich entdeckt wurden und über das Lager Westerbork ins KZ Bergen-Belsen kamen. Dort wurden sie 1945 befreit. Wir möchten Gedanken und Erinnerungen in den Mittelpunkt unserer Gedenkstunde stellen, die Carl Haas in seinem Tagebuch über diese Zeit niedergelegt hat. Erhalten haben wir dieses Tagebuch von dessen Tochter Evelyn Haas, die im Frühjahr 2016 mit ihrem Mann Dransfeld besucht hat, um die Stolpersteine zu sehen, die das Bürgerforum vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie verlegt hat.
Die Gedenkstunde wird dieses Jahr wieder musikalisch begleitet vom Klarinetten Ensemble MERULEA.
Gedenken an die Reichspogromnacht in Göttingen: '... kommt nicht mehr. Vom Verschwinden der Juden aus Göttinger Schulen'
09.11.2016 18:00 Uhr
Mahnmal am Platz der Synagoge, Göttingen
Von 1933 an sind jüdische Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte nach und nach aus den Göttinger Schulen verschwunden, oft von einem Tag auf den andern. Aus welchen Gründen und auf welchen Wegen das geschah - dem haben Schülerinnen und Schüler des Max-Planck-Gymnasiums im Rahmen eines Geschichts-Projekts nachgespürt. Die Gedenkstunde wird an die betroffenen Menschen erinnern und der Frage nachgehen, wie ihr Verschwinden uns heute zur Mahnung werden kann.
Gestaltung und Musik: Schülerinnen und Schüler des Max-Planck-Gymnasiums, angeleitet von Andreas Fritz, Emanuel Goscinski und Frauke Simon
Veranstaltet von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Kooperation mit der Stadt Göttingen
Stele für die Opfer von Gewalt in der Zeit des Nationalsozialismus
In der Stadt Hann. Münden erinnern die Geschichtsvereine, die Kirchen, Rat und Verwaltung an die Opfer der Pogromnacht.
Bürgermeister Harald Wegener wird die Begrüßung übernehmen, bevor der Stadtarchivar Stefan Schäfer für die Geschichtsvereine der Stadt zum Thema des Gedenktages sprechen wird.
An der Stele wird von männlichen Teilnehmern das Tragen einer Kopfbedeckung erbeten. Bei schlechter Witterung bietet die untere Rathaushalle Schutz.
Veranstaltet vom Verein Erinnerung und Mahnung, dem Arbeitergeschichtsverein und dem Heimat- und Geschichtsverein Sydekum zu Münden gemeinsam mit Bürgermeister Harald Wegener
- Lesung und Diskussion -
Der Journalist und Schriftsteller Uwe von Seltmann stellt zusammen mit seiner polnischen Ehefrau Gabriela sein Buch 'Todleben. Eine deutsch-polnische Suche nach der Vergangenheit' über die Last der Vergangenheit und eine hoffnungsfrohe Zukunft in Auszügen vor.
Die Familien des Ehepaars sind auf fatale Weise verbunden: Der deutsche Großvater war ein SS-Mann in Polen, der polnische Großvater wurde in Auschwitz ermordet; zwei ihrer Enkel sind nun miteinander verheiratet. Uwe von Seltmann öffnet die Büchse der Pandora und forscht nach: Ist sein Großvater dem seiner Frau Gabriela begegnet, hat er etwas mit dessen Tod zu tun? Briefe und Zeugnisse aus der Zeit führen ihn auf der Suche nach Antworten quer durch Europa, zu den Schauplätzen nationalsozialistischer Verbrechen, zu Überlebenden des Holocaust und ehemaligen Tätern. Berührend und erschütternd zugleich schildert er, wie in den beiden Familien alte Wunden aufreißen und längst Verdrängtes ins Bewusstsein zurückkehrt.
Veranstaltet vom Jüdischen Lehrhaus Göttingen e.V.
Lesung: Dr. Christine Wittrock über den 9. November 1939
09.11.2016 20:00 Uhr
Gemeindezentrum der Ev.-Freikirchlichen Gemeinde, Baustr. 17, Einbeck
Die Autorin des Buches „Idylle und Abgründe“, Dr. Christine Wittrock, liest aus ihrem Buch das Kapitel über den 9. November 1938.
Am späten Abend brannte die Synagoge in der Bismarckstraße. Was an diesem Abend geschah, hat Christine Wittrock für ihr Buch ausführlich recherchiert und schildert auch die nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte oder besser gesagt nicht gerade engagiert betriebene Aufklärung der Ereignisse des 9. November 1938 in Einbeck. Wittrocks Mutter erlebte die Ereignisse des November 1938 hautnah mit: Sie arbeitete im Geschäft für Konfektion und Schuhwaren der jüdischen Gebrüder Goldschmidt und stand am Morgen des 10. November in der Marktstraße vor zerschlagenen Schaufenstern und einem demolierten Laden.
Die Veranstaltung findet im Anschluss an die Kranzniederlegung am Mahnmal für die in Brand gesetzte Synagoge in der Bismarckstraße statt.
Veranstaltet vom Förderverein Alte Synagoge in Einbeck e.V.
Vortrag: Das Jugendkonzentrationslager und der spätere Vernichtungsort Uckermark - ein Einblick
11.11.2016 18:30 Uhr
ehem. Kommandanturgebäude, Lange Str. 32, Moringen
- Einlass: 18.00 Uhr -
Referentinnen: Anja Becker und eine weitere Referentin der Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e.V.
Das ehemalige Konzentrationslager für weibliche Jugendliche und der spätere Vernichtungsort Uckermark zählen zu den vergessenen Lagern des Nationalsozialismus. Die Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark arbeitet seit über 10 Jahren daran, die Geschichte des Lagers zu erforschen, Kontakt zu Überlebenden zu suchen und zu erhalten und in Abstimmung mit diesen auf dem Gelände einen würdigen Gedenkort zu gestalten, eine antifaschistische Erinnerungskultur zu stärken und staatliche Erinnerungspraxen kritisch zu hinterfragen. Mit ihrem Vortrag wollen die Referentinnen einen Einblick in die Geschichte der beiden Lager geben und die Arbeit der Initiative vorstellen.
Busfahrt zu Stätten von Zwangsarbeit im NS im Landkreis Northeim (Östlicher Teil, Fahrt 1)
12.11.2016 11:00 Uhr
Abfahrt: Northeim, Parkplatz Mühlenanger
Mit Günther Siedbürger
Zwangsarbeit von Ausländerinnen und Ausländern während des Zweiten Weltkrieges war das nationalsozialistische Kriegsverbrechen mit dem größten Umfang und der tiefsten Integration in den Alltag der heimischen Bevölkerung. Auf zwei Busfahrten werden Stätten von NS-Zwangsarbeit im heutigen Landkreis Northeim erkundet und ihre historische Dimension sichtbar gemacht. So werden Orte des Alltags erkennbare Zeichen der NS-Geschichte. Der Besuch verschiedener Schauplätze von NS-Zwangsarbeit in der Region wird die Vielfältigkeit des Zwangsarbeitseinsatzes konkret erfahrbar machen, wo die Zwangsarbeitenden das tägliche Bild in Dörfern und Städten prägten und die deutsche Kriegswirtschaft unfreiwillig vor dem Zusammenbruch bewahrten. Mithilfe von Kurzvorträgen und (soweit vorhanden) Fotos und Schriftdokumenten wollen wir uns auf den verschiedenen Stationen der Fahrt Antworten auf die Frage nähern, was Zwangsarbeit von Ausländerinnen und Ausländern im Deutschen Reich wirklich bedeutete. Dies geschieht im unmittelbaren Gegenwartsumfeld dieser historischen Handlungsorte.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Dauer: Fünfeinhalb bis sechs Stunden
Abfahrt: Northeim, Parkplatz Mühlenanger
Kosten: 5 €
Fahrtziele werden voraussichtlich u.a. Northeim, Salzderhelden, Kreiensen, Bad Gandersheim und Echte sein. Inhaltlich wird es u.a. um Zwangsarbeit im Eisenbahnbereich, in der Rüstungsindustrie, im städtischen Handel und in der Landwirtschaft sowie um ein Außenkommando des KZ Buchenwald gehen. In Moringen wird es eine Gesprächspause mit Kaffee und Kuchen (wird gestellt) geben.
An einzelnen Stationen werden eventuell Wege zu Fuß zurückgelegt.
Eine Kooperation der KZ-Gedenkstätte Moringen mit dem Ausstellungsprojekt ‚Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945‘.
Die Veranstaltung wird gefördert vom LAP des Landkreises Northeim.
Busfahrt zu Stätten von Zwangsarbeit im NS im Landkreis Northeim (Westlicher Teil, Fahrt 2)
26.11.2016 11:00 Uhr
Abfahrt: Uslar, Parkplatz Graftplatz
Mit Günther Siedbürger
Zwangsarbeit von Ausländerinnen und Ausländern während des Zweiten Weltkrieges war das nationalsozialistische Kriegsverbrechen mit dem größten Umfang und der tiefsten Integration in den Alltag der heimischen Bevölkerung. Auf zwei Busfahrten werden Stätten von NS-Zwangsarbeit im heutigen Landkreis Northeim erkundet und ihre historische Dimension sichtbar gemacht. So werden Orte des Alltags erkennbare Zeichen der NS-Geschichte. Der Besuch verschiedener Schauplätze von NS-Zwangsarbeit in der Region wird die Vielfältigkeit des Zwangsarbeitseinsatzes konkret erfahrbar machen, wo die Zwangsarbeitenden das tägliche Bild in Dörfern und Städten prägten und die deutsche Kriegswirtschaft unfreiwillig vor dem Zusammenbruch bewahrten. Mithilfe von Kurzvorträgen und (soweit vorhanden) Fotos und Schriftdokumenten wollen wir uns auf den verschiedenen Stationen der Fahrt Antworten auf die Frage nähern, was Zwangsarbeit von Ausländerinnen und Ausländern im Deutschen Reich wirklich bedeutete. Dies geschieht im unmittelbaren Gegenwartsumfeld dieser historischen Handlungsorte.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Dauer: Fünfeinhalb bis sechs Stunden
Abfahrt: Uslar, Parkplatz Graftplatz
Kosten: 5 €
Fahrtziele werden voraussichtlich u.a. Uslar, Dassel, Einbeck, Moringen, Volpriehausen und Hardegsen sein. Inhaltlich wird es u.a. um Zwangsarbeit in der Landwirtschaft, in der Rüstungsindustrie, für reichseigene Unternehmen und von Insassen eines Konzentrationslagers gehen. Unterwegs ist eine Kaffeepause vorgesehen. Bitte bringen Sie sich Ihre warmen Getränke mit; für Kuchen wird gesorgt.
An einzelnen Stationen werden eventuell Wege zu Fuß zurückgelegt.
Eine Kooperation der KZ-Gedenkstätte Moringen mit dem Ausstellungsprojekt ‚Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945‘.
Die Veranstaltung wird gefördert vom LAP des Landkreises Northeim.