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    Konzentrationslager

     

  • Ein Gräberfeld mit 58 KZ-Häftlingen und ein Gedenkstein für die 40 am Tag der Evakuierung erschossenen polnischen und französischen KZ-Häftlinge befinden sich auf dem Bad Gandersheimer Salzbergfriedhof. Sie wurden nach 1945 dorthin umgebettet.

      "Nicht mitzuhassen,
      mitzulieben bin ich da (Sophokles)
      Es haben ihr Leben geben müssen in
      einer dunklen Zeit der Geschichte
      für ein hellere Zukunft 4. April 1945
      [40 NAMEN]"

    Auch ein Gedenkstein mit französischer Inschrift befindet sich hier.

      "N’oublions jamais
      Ce 4 Avril 1945
      commando de Bad-Gandersheim
      Camp des Buchenwald
      A nos camarades
      abattus par les Nazis
      pour la liberté"

  • Im Cluser Wald steht seit 1991 ein Gedenkkreuz für die 40 dort erschossenen KZ-Häftlinge aus Bad Gandersheim. Er trägt zusätzlich die senkrechten Inschrift „Memento mori“.

      "Zu krank für den
      Abmarsch bei der
      Auflösung des
      KZ Brunshausen
      wurden am 4.4.1945
      hier 40 Häftlinge
      erschossen. Sie
      liegen auf dem
      Salzbergfriedhof
      Bad Gandersheim."

  • Eine Gedenktafel am Portal der ehem. Klosterkirche in Brunshausen aus dem Jahr 1985 erinnert u.a. an das KZ-Außenlager und den sogenannten Todesmarsch.

      "[...]
      Im 2. Weltkrieg ist das Kloster
      zunächst Kriegsgefangenenlager.
      Im Oktober 1944 richtet der
      nationalsozialistische Staat Bruns-
      hausen als Konzentrationslager
      ein. KZ-Häftlinge aus Buchenwald
      arbeiten im benachbarten Rüstungs-
      betrieb. Die Kirche dient als
      Häftlingsunterkunft, der Hof
      als Appellplatz. Am 4. April
      1945 müssen die 600 Gefangenen
      wegen der heranrückenden Befreier
      abmarschieren. 40 nicht gehfähige
      Häftlinge werden in den Clus-
      Wald getrieben, erschossen und
      verscharrt. Nach Kriegsende
      müssen Gandersheimer Frauen die
      Ermordeten mit den Händen ausgraben.
      Die Toten werden auf den Salzberg-
      Friedhof umgebettet, wo ein Ehrenmal
      an das unmenschliche Geschehen erinnert.
      Wer die Vergangenheit vergisst,
      ist verdammt, sie zu wiederholen."

     

  • Das Denkmal „Die Geknechtete“ neben dem städtischen Ehrenmal in der Obertorstraße wurde 1984 in Erinnerung an die Gefangenen des KZ-Außenlagers Duderstadt errichtet. Die Inschrift wurde 1988 hinzugefügt.

      "Ach, dass ich Wasser genug hätte in meinem Haupte und meine Augen Tränenquellen wären, dass ich Tag und Nacht beweinen möchte die Erschlagenen in meinem Volke (Jeremia 8,23). Die Geknechtete wurde zum mahnenden Gedenken an die 750 ungarischen Jüdinnen, die vom November 1944 bis April 1945 als Häftling im Außenkommando des Konzentrationslagers Buchenwald in Duderstadt am Euzenberg unter menschenunwürdigen Bedingungen leben und arbeiten mussten, aufgestellt."

  • Seit 1994 erinnert auch ein Gedenkstein vor dem Gelände des ehem. KZ-Außenlager in Duderstadt an sie.

    "Zum mahnenden Gedenken an die
    750 ungarischen Jüdinnen, die hier
    als Häftlinge des Außenkommandos
    des Konzentrationslagers Buchenwald
    vom November 1944 bis April 1945 in
    Wohnbaracken lebten und am Euzenberg
    in der Munitionsfabrik Polte unter
    menschenunwürdigen Bedingungen
    arbeiten mussten.
    4. November 1994
    Stadt Duderstadt"

     

  • 64 Ausländergräber befinden sich auf dem Friedhof in der Thomas-Mann-Straße, Herzberg. Unter den dort Bestatteten befinden sich auch vier Kinder sowie mehrere KZ-Häftlinge, die während der Todesmärsche ermordet wurden.

     

  • Auf dem Ehrenfriedhof im Wald südöstlich von Holzen, im Wald am Ende des Gildehufewegs, befinden sich 53 Einzelgräber von Zwangsarbeitern, KZ-Häftlingen und Insassen des Zuchthauses Holzen. Auch eine Geschichts- und Informationstafel zu den dortigen Massengräbern befindet sich hier. Eine zweite Informationstafel steht vor dem Friedhofseingang.
  • Ein weiterer Gedenkstein auf dem Ehrenfriedhof in Holzen widmeten 1967 ehemalige Häftlinge dem Ehepaar Kiel.

      "Der hilfsbereiten
      Försterfamilie
      Kiel
      gewidmet von ehemaligen
      K.Z. Häftlingen Holzen"

 

  • Ein Gedenkstein am Bahnhof in Herzberg erinnert an die vielen Menschen, die während des Nationalsozialismus per Zug über die südharzer Bahnlinie Northeim-Herzberg-Nordhausen deportiert wurden.

      "Zur Erinnerung – den Opfern der Deportationen
      Am 22. April 1942 um 20 Uhr fuhr der Deportationszug ‚DA 52’ mit
      941 deutschen Juden von Düsseldorf über Herzberg zum SS-Sonder-
      lager Trawniki bei Lublin. In Trawniki wurden 22.000 Juden ermordet.
      Bei der Räumung der Lager des KZ Mittelbau wurden allein am 4./5. April
      1945 durch Herzberg 9.000 Häftlingen [sic!] aus Harzungen, Woffleben und
      Mittelbau-Dora transportiert. In Viehwaggons gepfercht, tagelang ohne
      Verpflegung erreichten sie nach 6 Tagen das KZ Bergen-Belsen. Viele
      erlebten ihre zum Greifen nahe Befreiung nicht mehr. 9 Deportierte,
      deren Leichen am Gleis nach Scharzfeld gefunden wurden, ruhen auf
      dem Herzberger Friedhof.
      Eisenbahnen sind unpolitisch. Das schützt sie nicht vor Missbrauch
      machte die Eisenbahnern zu Mitwissern und Mitwirkenden bei den
      Verbrechen des NS-Staates. Auch Eisenbahner der Südharzstrecke
      waren hierin verstrickt."

     

  • Zwei Gedenksteine wurden 1990 bzw. 1994 auf dem ehemaligen Gelände des KZ-Außenlagers Ellrich-Juliushütte errichtet – ersterer am Standort des ehemaligen Krematoriums im Wald, der zweite in der Nähe des ehemaligen Lagereingangs an den Bahngleisen.

    "Zum
    Gedenken
    an die Opfer des KZ
    Ellrich-Juliushütte"

     

    "Aussenlager
    1944   Ellrich   1945
    Zum Gedenken
    An die hier durch die Nazis
    ermordeten Menschen
    [Text auf Flämisch und Französisch]
    Gestiftet durch die Stadt Leuven-Belgien"

  • Anfang der 1990er wurde ein Rundweg über das Gelände des ehemaligen KZ-Außenlagers Ellrich-Juliushütte angelegt. In den Jahren 1998 - 2001 wurde er befestigt und mit insgesamt sieben Informationstafeln versehen. Auf den Tafeln ist auch ein Plan des ehemaligen Lagers zu sehen

     

  • Eine Informationstafel am ehem. Amtsgebäude der Konzentrationslager in der Langen Straße 32, das heute zum LKH Moringen gehört, erinnert seit 1986 an die drei Konzentrationslager, die sich nacheinander in diesen Gebäuden befunden haben.

    "In den Gebäuden des
    ehemaligen Werkhauses war
    ein Konzentrationslager
    eingerichtet,
    von 1933 bis 1938
    für Männer und Frauen,
    von 1940-1945
    für Jugendliche
    (Jugendschutzlager).
    Denen, die unter der
    nationalsozialistischen
    Gewaltherrschaft gelitten
    haben, zum Gedächtnis
    – Allen zur Mahnung –"

  • Die auf dem städtischen Friedhof Moringen verscharrten Toten des Jugend-KZ konnten 1980 auf ein gemeinsames Gräberfeld umgebettet werden, neben dem ein Gedenkstein errichtet wurde. Im Jahr 1988 erhielt jede der 55 Grabstellen einen eigenen Grabstein mit Namen und Daten.

    "Zum Gedenken
    an die Opfer
    der
    national-
    sozialistischen
    Gewaltherrschaft
    in Moringen"

  • Die 1989 gegründete Lagergemeinschaft ist seit 1993 freier Trägerverein der KZ-Gedenkstätte Moringen, die sich in dem ehemaligen Torhaus Lange Straße 32 befindet.

     

  1. Seit 1998/99 erinnern ein Gedenkstein und eine Gedenktafel in einem östlich von der B 243 abgehenden Feldweg an das dortige KZ-Außenlager Nüxei.
    1. "KZ-Außenlager Nüxei
      Hier stand 1944/45 hinter Stacheldraht
      und Wachtürmen ein Barackenlager der
      III. SS-Baubrigade für etwa 300 KZ-Häftlin-
      ge. Mit ihnen mussten mehr als 1500
      Menschen aus vielen Ländern Europas
      Zwangsarbeit beim Bau der unvollendet
      gebliebenen Helmetalbahn leisten. Die
      Mehrzahl der Häftlinge hat infolge des
      Terrorregimes von SS und Kapos den Tag
      Ihrer Befreiung nicht mehr erlebt."

      Auf der Tafel ist auch ein Lageplan des ehemaligen KZ zu sehen. Die Inschrift der Gedenktafel lautet:

      "Die 300 Häftlinge des KZ-Außenlagers Nüxei
      waren beim Bau der Verbindungsbahn
      Osterhagen-Nordhausen eingesetzt. Von den
      Rodungsarbeien für die neue Trasse im
      Mackenröder Wald berichtete 1956 der
      französische Häftling und Pastor Aimé BONIFAZ
      [...]"

  • Auf dem Friedhof in Nüxei befinden sich vermutlich Gräber von Häftlingen aus dem dortigen KZ-Außenlager. Französische KZ-Häftling sind auch auf dem Friedhof in Steina begraben

     

  • Am ehem. Gelände des KZ-Außenlagers Osterhagen stehen seit 1999 ein Gedenkstein sowie eine Informationstafel.

      "KZ-Aussenlager Osterhagen
      Zum Gedenken an die KZ-Häftlinge
      der III. SS-Baubrigade, die aus vielen
      Ländern Europas in den Südharz
      verschleppt wurden.
      Vielen wurde 1944/45 in diesem
      Aussenlager des KZ Mittelbau-Dora
      und beim unvollendet gebliebenen
      Bau der Helmetalbahn ihr Leben
      genommen."

  • Auf dem Friedhof in Osterhagen wurden in einem Massengrab sechs unbekannte KZ-Häftlinge begraben

     

  • Auf dem städtischen Friedhof in Osterode befinden sich Gräber von KZ-Häftlingen, die auch als solche gekennzeichnet sind. Weitere tote Häftlinge waren im Krematorium Mittelbau-Doras verbrannt worden.
  • Zwei Grabmale mit Tafeln für sowjetische, polnische und ungarische KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter befinden sich seit 1960 ebenfalls auf dem Osteroder Johannisfriedhof, Scheerenberger Straße.

      "Hier ruhen 19 Opfer des Krieges
      [17 NAMEN und 2 UNBEKANNT]
      1939-1945"

       

      "Hier ruhen 12 Opfer des Krieges
      [12 NAMEN]
      1939-1945"

  • Im Jahr 2002 wurde in Gedenken an die Zwangsarbeiter – hier KZ-Häftlinge – des Projektes DACHS IV in Osterode, Sösegrund, Petershütter Allee, ein Gedenkstein errichtet.

      "KZ-Außenlager Dachs IV
      Hier stand von Oktober 1944 bis April 1945 ein
      Lager des KZ Mittelbau-Dora, Nordhausen,
      mit bis zu 665 meist politischen Häftlingen aus
      Deutschland, Frankreich, den Niederlanden
      und der Sowjetunion. Sie mussten beim Bau
      einer unfertig gebliebenen, unterirdischen
      Raffinerie für Flugbenzin in den Stollen der
      gegenüberliegenden Gipsberge Zwangsarbeit
      leisten. Viele sind noch im April 1945 durch
      Lagerbedingungen, Baurarbeiten, Kampfhandlungen
      und auf dem anschließenden Todesmarsch ums
      Leben gekommen."

  • Ebenfalls seit 2002 erinnert eine Gedenktafel an die Häftlinge des Lagers „Heber West“ in der Baumhofstraße, im Osteroder Ortsteil Freiheit.

      "Im oberen Bereich des Fremdarbeiterlagers
      West in der Baumhofstraße befand sich ein
      KZ-Außenlager. Von September 1944 bis April
      1945 war das Lager Heber von mehr als 500
      Häftlingen belegt. Die Arbeitskräfte wurden
      aus verschiedenen Konzentrationslagern (Bu-
      chenwald, Auschwitz, Bergen-Belsen, Sachsen-
      hausen) überstellt. Ursprünglich Außenlager
      von Buchenwald wurde das Lager Heber einen
      Monat nach der Eröffnung ein Außenkommando
      des neu gekennzeichneten Konzentrationslagers
      „Mittelbau-Dora“ in Nordhausen. Die Häftlinge
      hatten verschiedene Nationalitäten. In den Akten
      werden Russen, Franzosen, Belgier und wenige
      Deutsche genannt. Ein größerer Teil waren un-
      garische Juden, die aus Auschwitz überstellt
      wurden. Die Häftlinge befanden sich in schlech-
      ter körperlicher Verfassung. Sie wurden schlecht
      ernährt, mangelhaft medizinisch versorgt und
      häufig geschlagen. Anfang April 1945, als die
      Frontlinie sich dem Harz näherte, löste man das
      KZ-Lager auf. Die Gefangenen wurde in Rich-
      tung Norden über den Harz in Marsch gesetzt.
      Etliche verloren noch ihr Leben auf diesem „To-
      desmarsch“. Die Glücklicheren von ihnen über-
      lebten und erlangten die Freiheit durch die vor-
      rückenden amerikanischen Truppen bei Ohof,
      zwischen Peine und Celle. (Wob)
      www.spurensucheharz.de"

     

  • Eine Informationstafel erinnert seit 2000 an 26 auf einem Todesmarsch ermordeten KZ-Häftlinge in Tettenborn.

     

  • Auf dem Hauptfriedhof in Walkenried befindet sich ein Ehrengrab für fünf unbekannte und dorthin umgebettete KZ-Häftlinge.
    • "Fünft unbekannte Häftlinge"

     

  • Sechs KZ-Häftlinge, die am Tag vor der „Evakuierung“ im April 1945 durch den Einsturz völlig überbelegter Etagenbetten starben, wurden später auf den Friedhof in Wieda umgebettet. Dort erinnert ein Grabkreuz an sie.

    "6 unbekannte
    KZ-Opfer"

  • Am ehem. Lager Wieda, beim Friedhof, wurde im Jahr 1998 ein Gedenkstein errichtet und 2000 um eine Informationstafel ergänzt.

      "Aussenlager Wieda   
      Unweit dieser Stelle bestand vom 11. Mai 1944 bis 7. April 1945 hinter Stacheldraht und Wachtürmen das Hauptlager der III. SS - Baubrigade.Auf dem Lagergelände stand das ehemalige Wiedaer Schützenhaus, das als Häftlingsunterkunft diente und mit Baracken an dieser Stelle und am Ufer der Wieda ergänzt wurde. Im Lager waren neben der SS-Verwaltung die Versorgungsküche, das Krankenrevier und ein Wäschelager untergebracht.   
      Die III. SS - Baubrigade umfasste etwa 1200 Häftlinge aus den Konzentrationslagern Buchenwald bei Weimar und später aus dem Konzentrationslager Mittelbau bei Nordhausen. Die meisten waren aus Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Polen und der Sowjetunion. Ihre Bewachung erfolgte überwiegend durch Luftwaffenangehörige.   
      Durchschnittlich 300 Häftlinge waren im Hauptlager Wieda untergebracht. Viele waren zum Barackenbau im Bereich der Rüstungsbetriebe um den Kohnstein zwischen Woffleben und Niedersachswerfen eingesetzt. Andere versorgten die dem Lager Wieda unterstellten KZ-Außenlager in Mackenrode, Nüxei und Osterhagen, deren Insassen eine Umgehungsbahn zwischen Osterhagen und Nordhausen, die unvollendet gebliebene Helmetalbahn, errichten mussten. Die Häftlinge wurden auch für Zivilarbeiten an Betriebe verliehen, die aus gefährdeten Großstädten in den Südharz ausgelagert waren; 6 Reichsmark Tagesmiete nahm die SS für gelernte Häftlinge ein, 4 RM für ungelernte.   
      Viele Häftlinge haben die Zwangsarbeit, die gezielte Vernachlässigung durch Hunger, Kälte und Krankheit sowie das Terrorregime von SS und Kapos auf den Baustellen und in den Lagern nicht überlebt. Sechs noch am Tag der Auflösung des Lagers umgekommene Häftlinge ruhen als Unbekannte auf dem Wiedaer Friedhof.   
      Bei Heranrücken der Alliierten wurde am 7. April 1945 das Lager Wieda mitsamt den drei Außenlagern, zusammen 1135 Personen, evakuiert, davon 800 in Fußmärschen über den Harz nach Norden und 335 Gehunfähige in Güterwaggons. Nur wenig mehr als die Hälfte der Menschen hat diese Strapazen überlebt. Viele von ihnen wurden unterwegs von der SS ermordet, Hunderte bei Gardelegen lebendig verbrannt."

     

     

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